Ein Kindergarten ohne Wände und Türen, mitten im Wald. Der Natur- und Waldkindergarten ist wie ein ganz normaler Kindergarten, nur dass alles draußen stattfindet. Nur bei ganz extremer Witterung suchen wir unseren Gruppenraum auf. Sonst ist alles Notwendige auf unserem Bollerwagen immer mit dabei.

“Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung”. Die Kinder sind den ganzen Tag mit den Erzieherinnen an der frischen Luft, spielen und entdecken den Wald.

Die ersten Waldkindergärten wurden in den 50iger Jahren im skandinavischen Raum gegründet. Die Idee ist der Dänin Ella Flatau zu verdanken. Mit ihren eigenen Kindern hielt sie sich täglich längere Zeit im Wald auf, um mit ihnen zu spielen. Nachdem sie weitere Kinder zur Betreuung aufnahm, entstand eine Elterninitiative, die daraus einen Waldkindergarten gründeten. Inzwischen ist das Konzept auch in Deutschland etabliert. Mittlerweile gibt es ca. 350 Waldkindergärten in Deutschland, Tendenz weiter steigend (vgl. Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten in Deutschland e.V., bvnw). Die meisten Waldkindergärten basieren auf einer Elterninitiative.

In einem Natur- oder Waldkindergarten erleben die Kinder die Natur täglich und sind in ihrer Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt. Die Kinder müssen ihrer Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen, denn hier gibt es kein vorgefertigtes Spielzeug.

Der Umgang mit den Naturmaterialien soll einem besseren Verständnis der Natur dienen. Im Wald und in der Natur soll durch die vielfältigen Eindrücke u.a. die Sinneswahrnehmung geschult werden. Die Kinder sollen somit die Welt begreifen. Auch im Winter sind die Kinder täglich draußen, was wiederum die Abwehrkräfte stärken soll.

· Die Kinder können ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben, wobei dem hier kaum künstliche Grenzen gesetzt sind.
· Reduzierte Lärmbelästigung.
· Anregung der Kreativität und Fantasie durch die vorhandenen Naturmaterialien.
· Ein besseres Naturverständnis der Kinder wird gefördert. Erfassung der vorkommenden Lebewesen in einem Wald.
· Steigerung der Abwehrkräfte durch ständiges Aufhalten und Bewegen im Freien.

Speziell für unsere Vorschulkinder gibt es 2x wöchentlich ca. 20 Min Vorschulunterricht. Aber ganz nebenbei wird auch im freien Spiel gezählt, es werden Formen erkannt, gesucht und benannt, wir malen im Sand etc.. Auf spielerische Weise werden im Wald gemeinsam Probleme gelöst, wie z.B.: Wie viele Kinderhände sind notwendig, um einen dicken Baum zu umfassen oder welche Materialien werden benötigt, um eine Hütte zu bauen usw. Durch viele solcher Spiele sollen die Kinder ein Problem erkennen und auch gemeinsam lösen lernen.

Toilettenhäuschen mit Bio-WC oder Vergleichbares gibt es in Natur- und Waldkindergärten nur zum Teil. Die Kinder erleichtern sich im Freien. Meistens haben die Kinder keine Probleme damit, da es für sie alle zum Alltag des Kindergartens dazugehört. Und fürs große Geschäft ist ein Spaten auf dem Bollerwagen immer dabei. In unseren Räumlichkeiten auf dem Gutshof befinden sich zudem zwei  Kinder-WCs mit Waschmöglichkeiten